Den Alltag meistern

Von der Jahrhunderte alten Erfahrung der Mönche (hier Maria Laach) können wir alle viel lernen. Hier ein paar kleine Beispiele

Für die Kleinen

1.       Jeder Tag hat eine konkrete Aufgabe . Beginne den Tag mit einem kurzen Gebet zu Jesus: "Herr, welche Aufgabe  willst du mir heute anvertrauen? Schenke mir aufmerksame Augen, damit ich sie erkennen kann und ein waches Herz, damit ich dir großzügig antworten kann".

2.       Vielerorts läuten die Glocken dreimal am Tag und rufen zum Gebet auf. Unterbreche kurz, was du tust, wenn du sie hörst, und spreche ein kurzes Gebet.
3. Bete täglich für deine Eltern, Großeltern und Geschwister, für deine Freunde und Mitschüler, besonders wenn du von ihnen getrennt bist. Bete jeden Tag für alle, die krank und in Not sind, für die Krankenschwestern und die Krankenpfleger, für die Ärzte, die viel für uns leisten.
4. Besuche ab und zu eine stille Kirche. Auch wenn keine Gottesdienste gefeiert werden, bleiben sie trotzdem offen. Vertraue Jesus an, was dich bewegt und was dir Sorge bereitet.
5. Bleibe in Kontakt mit deinen Freunden; lieber persönlich oder mit einem kurzen Telefonat, als ständig chatten und Nachrichten schicken.
6. Hilf zu Hause mit. Deine Eltern bringen viel Opfer für dich. Hilf ihnen, ohne bockig zu werden, aus Liebe zu ihnen und zu deiner Familie.
7. Sei dankbar für das, was geht, und nicht genervt wegen dem, was nicht geht. 
8. Suche schöne Orte in deiner Nähe aus und besuche sie. Unternimm bewusst was Schönes und genieße, dass du es machen darfst!

Für die Großen

1.       Uns ist eine Berufung gegeben, die sich in konkreten Aufgaben verwirklicht. Dies kann das Studium, der Beruf oder die Begleitung der eigenen Familie sein. Nehmen wir sie ernst, geben wir uns eine Arbeits- und Gebetsregel, die uns hilft, den Tag so zu leben, dass alles durch die Begegnung mit Christus beleuchtet und von ihr getragen wird.

2.       Vielerorts läuten die Glocken dreimal am Tag und rufen zum Gebet auf. Schließen wir uns dem Gebet der Kirche an, so wie wir können: mit dem Engel des Herrn, mit dem Stundengebet oder auch nur mit einem kurzen stillen Gebet. Die Gemeinschaft unter uns ist real. Auch wenn wir nicht physisch gemeinsam beten können, wissen wir, dass wir durch die Beziehung zum Herrn zu einem konkreten Leib geformt werden.
3.      Beten wir täglich füreinander, für die Freunde und die Familien, von denen wir getrennt sind, für alle, die krank und in Not sind, für alle, die Kranke pflegen, und für die, die in Politik und Gesellschaft für uns Verantwortung tragen.

4.       Empfangen wir die Sakramente. Solange es noch möglich ist, besuchen wir die Hl. Messe und gehen  wir zur Beichte. Wenn dies nicht mehr möglich sein sollte, suchen wir trotzdem die Gegenwart des Herrn im Sakrament der Eucharistie in der stillen Anbetung in der Kirche oder von zu Hause aus auf. Wo die sakramentale Kommunion nicht mehr möglich sein sollte, können wir die geistliche Kommunion entdecken.

5.       Nutzen wir alle Möglichkeiten, um in Kontakt zu bleiben, aber bevorzugen wir die Mittel, die eine unmittelbare persönliche Beziehung ermöglichen: Besser am Telefon oder durch Skype ein bewusstes Gespräch führen, als viele Kurznachrichten in den vielfältigen Chaträumen verbreiten.

6.       Schauen wir aus dem Blickwinkel der Liebe, die der Begegnung mit Christus entspringt, unsere Freunde, unseren Nächsten und besonders die Kranken an. Auch wir sind gerufen, tätige Zeichen der Nächstenliebe zu setzen. 

7.       Nehmen wir alle Vorsichtsmaßnahmen der Behörden ernst.  Wo Kontakte mit anderen stattfinden, halten wir uns selbstverständlich an die hygienischen Vorschriften. Auch dies gehört zur Nächstenliebe.

8.       Information ist in diesen Tagen ganz wichtig. Konzentrieren wir uns auf das Notwendige. Durch einen bewußten Medienkonsum verlieren wir nicht das Wesentliche aus den Augen.

9.       Leben wir diese Zeit nicht als eine Zeit des Rückzuges, sondern als eine Zeit noch bewussterer Begleitung und Freundschaft – wenn auch in anderer Form.