Gute Bücher


Stefan Meetschen - Ein gerader Weg

Es ist die Biographie von Fritz Gerlich, einem Journalisten, der nach der Begegnung mit der Mystikerin Theresa Neumann zum Katholizismus konvertierte und zu einem der größten Nazi-Gegner wurde. 1933 als einer der ersten Oppositionellen verhaftet, wurde er 1934 im KZ Dachau ermordet. Stefan Meetschen ist es gelungen, den menschlichen und intellektuellen Weg einer Person zu schildern, die durch eine einfache Begegnung verändert wurde.  
(erschienen beim fe-Verlag)

Franz Werfel – Höret die Stimme

Noch ein Buch von Werfel, diesmal ein monumentales Werk über das Leben des Propheten Jeremias. Es fällt uns schwer, die Prophetenbücher zu lesen. Es ist für uns eine fremde Sprache, oft voller unverständlicher Metapher, viele Reden mit wenigen historischen Anhaltspunkten. Werfel lässt Jeremias wieder zum Leben erwecken, wir können in seine Welt und Zeit voll eintauchen und Teil seines Lebens werden. Ein Muss für jeden Liebhaber der Heiligen Schrift, der jüdischen Welt und der deutschen  Sprache. (GC) 
(erschienen bei Fischer Verlag)

30. April

Franz Werfel – Das Lied von Bernadette

Diesen Roman hat Franz Werfel als Dank geschrieben, nachdem 1940 seine Flucht vor den Nazis gelungen war. Er schreibt „ein jubelnder Hymnus auf den geistigen Sinn der Welt“ und er entwirft ein Werk über Bernadette Soubirous und die Ereignisse von Lourdes. Gerade für den kommenden Monat Mai, eine wunderschöne Frühlingslektüre. (GC)

27. April

Franz Werfel - Die vierzig Tage des Musa Dagh

1929 war Franz Werfel in Damaskus und lernte das Elend der verstümmelten und verhungerten armenischen Flüchtlingskinder kennen. Daraus ist dieser Roman entstanden, eine epische Darstellung eines Ereignisses, das die Identität des armenischen Volkes für immer prägen wird. Ein Zeugnis für die Treue zum eigenen Glauben und zur eigenen Identität, das leider immer noch aktuell ist. Das Buch ist ein Monument an das Opfer des armenischen Volkes. Hundert Jahre später ignoriert die Welt eine Tragödie, die sich leider in selber Region wiederholt. (GC)  

25. April

Stefan Zweig – Magellan

Zweig erzählt, wie nur er kann, die Geschichte der Weltumrundung durch Ferdinand Magellan, der von Sevilla mit 265 Männern und fünf Schiffen losgesegelt ist, von denen lediglich achtzehn zurückkehrten. (GC)

17. April

Josef Ratzinger – Jesus von Nazareth (Bd. II): Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung

Der Autor und das Werk brauchen keine Vorstellung. Eigentlich geht es nur um eine Erinnerung: Es lohnt sich, das Band aus dem Regal zu nehmen und es in dieser Osterzeit erneut zu lesen. Es ist eine große Hilfe, um das Geheimnis Christi in seiner Einheit zu betrachten. Und ich lade die, die es noch nicht kennen, ein, diese Lektüre endlich anzugehen. (GC)
(erschienen beim Herder Verlag)

15. April

Mauro Lepori – Simon Petrus

Wir stehen vor einem Text, der uns dabei hilft, uns in Petrus hineinzuversetzen. Petrus, ein Fischer aus Galiläa, der von Jesus in seine Nachfolge gerufen wurde. In Petrus kann der Leser seine eigenen Ängste und seine eigene Fehler in der Beziehung zu Christus. Aber das Leben mit Christus verändert jeden Menschen. „Petrus wurde sich bewusst, dass der geheimnisvolle Mann daran war, sein Herz zu verwandeln.“ Der Beginn dieser neuen Erfahrung ermöglicht es Petrus, alles zu verlassen. „Da ließ Petrus alles, damit nichts verlorengehe.“  Eines wurde damals von Petrus und wird heute von jedem von uns verlangt. Petrus „musste nur darauf achten, Jesus nahe zu bleiben; dann würde dieser ihn verstehen lassen, was er verstehen sollte, was er sich merken sollte.“ Dieses Buch hilft uns, uns dem Geheimnis von Ostern zu nähern. Dem Geheimnis eines neuen Lebens. (RA)

(erschienen beim Paulus Verlag)

12. April

Massimo Camisasca – Familie heute

Dieses Büchlein will Familien helfen, ihre eigene Berufung zu entdecken und zu leben. Es ist kein theologisches Werk, sondern das Ergebnis jahrelanger Begleitung vieler Familien durch ihre Höhe- und Tiefpunkte. Der Blick des Autors auf die Familie ist nicht verklärt, sondern stets realistisch. Aber es ist ein christlicher Realismus. (GC)
(erschienen bei EOS Verlag) 

8. April

07. April

Patrick Deschamps – Die Mönche von Tibhirine 

Diesmal ein Comic. Es wird die Geschichte der Mönche vom Kloster von Tibhirine in Algerien erzählt, die 1996 ermordet wurden. Ihr Leben war dem Gebet und dem Dienst an den Menschen gewidmet, in denen sie Christus anerkannten und lieben wollten. Sie sind Ausländer und katholische Mönche, aber sie wurden Teil der muslimischen Dorfgemeinschaft, geliebt und nicht nur geachtet. Hier wird ihre Geschichte für junge Leser nacherzählt.

(Zeichnungen von Jean-Marie Michaud, erschienen bei Canisi Edition)

05. April

Joel Dicker – Die Geschichte der Baltimores

Joel Dicker (*1985 in Genf) ist es gelungen, ein großes Buch zu schreiben: Eine spannende Geschichte, ungewöhnliche Charaktere und die großen Themen des Lebens. Und nichts ist wie es scheint: dieser Roman ist unbedingt zu entdecken, wenn man ihn noch nicht gelesen hat. Les derniers jours de nos pères, sein früherer Roman, leider noch nicht auf Deutsch, ist noch beeindruckender, gerade wenn man denkt, dass Dicker ihn mit 25 Jahren geschrieben hat. (GC)

(erschienen bei Piper)

03. April

André Nguyen Van Chau - Francois Xavier Nguyen Van Thuan

Es die Biographie eines Menschen, der auch in den widrigsten Umständen Christus bezeugt hat. Eine ausführliche Besprechung hier
(erschienen beim Verlag Neue Stadt)

30. März

Rita Haub – Alfred Delp. Im Widerstand gegen Hitler

Alfred Delp war Jesuit und gehörte dem „Kreisgauer Kreis“ an. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und am 02. Februar 1945 hingerichtet. Rita Haub zeichnet sein Leben in einer kurzen Biographie, die Alfred Delp reichlich zu Wort kommen lässt, indem sie viel aus seinen Tagebüchern, Artikeln, Reden und persönlichen Aufzeichnungen zitiert. Keine „Heiligenbiographie“, sondern das Portrait eines Mannes, den man gerne nachahmen möchte. (GC)

(erschienen bei topos Taschenbüchern)

28. März

Die Evangelien

Es ist nicht gerade die Lektüre für eine Rezension, aber diese vier Bücher können auch als Ganzes gelesen werden, nicht nur abschnittweise im Gottesdienst… Ich lade jeden ein, das Neue Testament in die Hand zu nehmen und es zu lesen (und natürlich sich von ihm auch ansprechen zu lassen!). Wenn jemand es zum ersten Mal liest, dem würde ich empfehlen mit dem Lukas-Evangelium anzufangen. Wer gezielt nur ein Evangelium wiederlesen möchte, dem würde ich das Johannes-Evangelium, gerade in dieser Zeit, empfehlen. 

Dabei nicht vergessen: Es ist „das Evangelium“, eine Botschaft für uns in den heutigen Tagen. (GC)

26. März

Niels Stensen. Zwischen den Welten

Nils, geboren 1638, wächst in Kopenhagen auf, die Pest wütet und er will helfen. Er wird Mediziner und Anatom. Die Geschichte der Erde fasziniert ihn und so wird er zum Gründer der modernen Geologie und Paläontographie (schnell übersetzt: er studiert Fossilien…). Aber er wird nie satt, sein Hunger nach Wissen und Wahrheit wird immer größer. Er wird Priester, später sogar Bischof, aber nicht mehr am Hof, sondern im armen Mecklenburg. 

Eine Biografie für junge Leser, leider nur antiquarisch zu finden. Neugierige Erwachsene können beim Stöbern im Netz auch ein paar alte Biografien finden… (GC)    

23. März

Christoph Ransmayer – Atlas eines ängstlichen Mannes

„Ich sah…“ – So beginnen alle siebzig Episoden dieser einzigartigen Erzählungen durch Zeiten und Kontinente. „Ich sah…“ und nicht "ich dachte", "ich meinte"… Wir haben das Sehen verlernt. Das Sehen verlangt unsere volle Aufmerksamkeit und Zuwendung, den Einsatz unserer ganzen Person, damit wir erkennen können, was hinter den Dingen steckt. Ein Glück, dass es in einer Zeit, in der alles schnell vergeht und veraltet, konsumiert und ersetzt wird, noch jemanden gibt, von dem wir das Sehen lernen können.
(erschienen bei S. Fischer Verlag)

21. März

Paulus van Husen - Als der Wagen nicht kam

Es handelt sich um die Memoiren von Paulus van Husen, entdeckt und veröffentlicht von Manfred Lütz. Ein Katholik, der sein Leben ernst nimmt und deswegen zum Protagonisten wird, in einer besonderen Phase der deutschen Geschichte. Er spielt nach dem ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle im Aufbau der deutsch-polnischen Beziehungen, er schließt sich dem Kreisauer Kreis an und tritt in Verbindung mit Staufenberg, er ist Mitbegründer der CDU und wird schließlich Verfassungsgerichtspräsident in NRW. Er bleibt immer ein freier Mensch, was man auch in seinem selbstironischen und spannenden Erzählstil merkt. Ein Zeugnis, dass es keine Umstände gibt, die den Menschen hindern können, sich selbst und dem eigenen Glauben treu zu bleiben.

P. Gianluca

18. März - Für Kinder (aber nicht nur)

Michael Ende - Momo

Ein Buch, das jeder einmal gelesen haben sollte. Graue Männer sind unterwegs, die den Menschen Zeit stehlen. Ihre Welt ist selbst kalt und grau. Momo kann gut zuhören und bleibt ihrem Herzen treu. Werden Momo und ihre Freunde die Stadt vor den Grauen retten können?

Ein Märchen-Roman, der hilft, die Sonne auch in grauen Tagen leuchten zu lassen.
(erschienen bei Verlag Thienemann)
P. Gianluca

17. März

Jenny Erpenbeck - Gehen, ging, gegangen

Ein emeritierter Professor bekommt den friedlichen Protest einer Gruppe geflüchteter Afrikaner in Berlin mit. Er wird neugierig und will wissen, wer sie sind, nicht was sie wollen. Er kann ihnen so begegnen. Eine Begegnung, die sein Leben verändern wird, wie jede echte Begegnung, und am Ende nicht nur seinen Schützlingen dienen wird. Ein wunderschöner Roman, der uns helfen kann, unseren Blick zu weiten, denn vor den Türen Europas, das sich wegen Corona abschottet, stehen wieder Tausende von Menschen, die auf der Flucht sind. Ein Roman, der auch unseren Blick zu schärfen vermag, denn eine menschliche Begegnung bleibt das Notwendigste, auch in Zeiten des Corona Virus.

(erschienen bei Penguin Verlag, 2017)
P. Gianluca