01. Mai - Wieder zur Hl. Messe
Ab heute sind im Erzbistum Köln und anderswo wieder Gottesdienste mit Beteiligung der Gemeinde möglich. Eine gute Nachricht, denn ohne das Brot vom Himmel, ohnen die Hl. Kommunion ist es schwer zu leben. Und der Glaube will gemeinsam gefeiert werden. Also wer kann, soll davon Gebrauch machen, auch wenn keiner dazu "verpflichtet ist", denn die Dispens von "Sonntagsgebot" bleibt bestehen und die Kranken oder die, die zur "Risiko-Gruppe" gehören, ohnehin nicht müssen und auch nicht sollten. Nehmen wir in unserem Gebet auch alle zur Messe mit, die weiterhin zu Hause bleiben müssen! (GC)
29. April – Hilfe!
Herr, unser Gott, erhöre die Bitten deines Volkes und komm uns zu Hilfe.Du hast uns die Gnade des Glaubens geschenkt, gib uns durch die Auferstehung deines Sohnes auch Anteil am ewigen Leben.
„Gott, komm mir zu Hilfe!“ So beten wir heute. Was heißt, Gott um Hilfe zu bitten? Wir können Vieles, aber wir können uns selbst und unserem Tun nicht den Sinn geben. Warum muss ich (bald wieder) in die Schule? Warum muss ich aufstehen? Und noch schlimmer warum müssen wir leiden, warum werden Menschen krank und sterben? Allein können wir keinen Sinn erkennen. Dafür brauchen wir den Herrn. Nicht nur, damit er uns bei dies oder jenem unterstützt, oder damit er uns zusätzliche Kraft in einer schwierigen Situation schenkt. Ohne Dich, lieber Jesus, kann ich nichts, ohne Dich, kann ich nichts Gutes hervorbringen, ohne Dich kann ich nicht gerecht sein: Bitte, komm mir zur Hilfe! (GC)
28. April - schuldlos
Herr, unser Gott, du öffnest dein Reich allen, die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind. Stärke in uns das Leben der Gnade, damit wir von Schuld frei bleibenund die Herrlichkeit erlangen, die du uns verheißen hast.
Es sind die Gebete, die ich am Meisten liebe: Wenn wir in der Tagesliturgie darum bitten, dass Gott uns helfe ohne Schuld zu leben. Es ist das Gebet des Morgens, denn am Abend wird eher um Vergebung gebetet. Ich brauche solche Bitten. Sie helfen mir, meinen Blick immer wieder weg von mir, von meinen Grenzen, von meinen Fähigkeiten auf Jesus selbst zu richten. Wenn wir was Gutes tun können, nur mit seiner Hilfe, wenn uns gelingen soll, das Böse zu vermeiden, nur mit seiner Unterstützung. Es ist daher nicht wichtig, wie viel und was wir leisten, sondern dass wir in Gemeinschaft mit Jesus bleiben. Und dies ist schon herrlich! (GC)
27. April – Irrende
Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheitund führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen, die sich Christen nennen,die Kraft zu meiden, was diesem Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht.
Stellt euch vor, wir wären nur auf das Licht angewiesen, das wir selbst erzeugen können. Vieles würde im Schatten unerkannt bleiben. Wenn aber unser Leben vom Licht Gottes überflutet wird, haben wir keine Ausrede, dass wir den Weg nicht finden können: „Herr, schenke uns die Kraft, in deinem Licht so zu leben, wie es unserem Glauben entspricht“ (GC)
26. April – Tag der Auferstehung
Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern, denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes.
Der Tag der Auferstehung ist der Tag des Todes. So versteht man auch die Bitte dieses Tages: Auf den Tag unseres Todes nicht mit Angst oder Verdrängung, sondern voll Zuversicht zu warten. Hier geht es um unsere Angst vor dem Tod. Wir brauchen keine Angst vor dieser Angst zu haben. Der Mensch, jeder Mensch, wünscht sich das Leben und auch wir Christen lieben das Leben und nicht den Tod. Nur Jesus kann uns diese Angst nehmen, weil Jesus auferstanden ist und den Tod, auch unseren Tod, besiegt hat. (GC)
25. April – Mission
Heute ist das Fest des Evangelisten Markus. Sein Evangelium ist wahrscheinlich das erste, das geschrieben wurde. Nach der Tradition war er noch jung, als er Petrus kennen lernte und Christ wurde. Ich stelle mir deswegen einen jungen Mann vor, der so begeistert war von dem was er von Petrus hörte, dass er angefangen hat es niederzuschreiben und einen Bericht zu verfassen, den er so vielen wie möglich zur Verfügung stellen kann. Dies ist die Mission: der Wunsch, weiter zu geben, was uns begeistert. Markus war auch bei Missionsreisen unterwegs: Es reichte ihm nicht, einen „Bericht“ zu schreiben, er machte sich auf um den Menschen zu begegnen und ihnen von dem zu erzählen, was ist ihm wichtig geworden war. Und wir? Wie können wir mit den Menschen teilen, was unserem Leben Hoffnung und Freude schenkt? (GC)
24. April - Gehorchen
Heiliger Gott, du hast deinen Sohnder Schmach des Kreuzes unterworfen, um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen. Gib uns die Gnade, dass auch wir deinem Willen gehorchen und einst in Herrlichkeit auferstehen.
Mit dem Gehorchen ist so eine Sache, eine sehr unangenehme Sache, für Kleine und Große. Und es passt überhaupt nicht zu unserer Zeit: Wir sind freie Bürger, selbstbestimmt und mit Rechten. Und doch: Wir lauschen auf die Worte der Bundeskanzlerin und des Ministerpräsidenten (oder auch der Schulleiterin oder des Schulleiters) und machen brav mit. Und gerade in so einer Krise, sind wir froh, dass jemand für uns entscheiden kann, und gehorchen gern. Gehorchen hat viel mit Hören, mit aufmerksamem Hören zu tun: Wer horcht, will richtig verstehen. Und es hat mit Gehören zu tun: Wer gehört, ist Teil einer Beziehung. Gott gehorchen, heißt eben das: Auf sein Wort zu hören und in der Beziehung zu ihm zu leben. Dass wir sein Wort verstehen und dass wir immer mit ihm verbunden bleiben, darum bitten wir heute. (GC)
23. April – Fruchtbar sein
Barmherziger Gott, gib, dass die Gnade, die wir in der Feier der österlichen Geheimnisse empfangen haben, durch alle Tage unseres Lebens fruchtbar bleibt.
Fruchtbar sein: Jeder Mensch wünscht es sich, wünscht, dass das, was er tut, bleibt, dass es Fruchte bringt, für sich und für andere. Kinder haben große Träume, wie sie die Welt verändern könnten. Sie haben oft tolle Ideen, wie sie alles anders und besser machen könnten. Erwachsene stürzen sich in Familienleben und Arbeit, um etwas aufbauen zu können. Auch Gott möchte, dass seine Gnade in uns Früchte bringt. Es ist unsere Aufgabe sie zu empfangen, z.B. in den Sakramenten, wie die Hl. Kommunion oder die Beichte; sie reifen und Früchte bringen zu lassen, z.B. indem wir Gutes tun, uns für die Gerechtigkeit und die Liebe entscheiden. Wir müssen immer wieder neu aktiv werden: mit unserem Handeln und mit unserem Gebet. (GC)
22. April – Werke der Liebe
Allmächtiger Gott,in den österlichen Geheimnissen, die wir jedes Jahr feiern, hast du dem Menschen seine ursprüngliche Würde wieder geschenkt und uns die sichere Hoffnung gegeben,dass wir auferstehen werden. Gib, dass die Erlösung, die wir gläubig feiern, in täglichen Werken der Liebe
an uns sichtbar wird.
„Erlösung“ ist ein schwieriges Wort. Es ist auch Vergebung unserer Sünde, aber es meint viel mehr, als ob dadurch der Schmutz, der an uns haftete, weggewischt würde. Erlösung bedeutet, dass wir ein neues Geschöpf geworden sind. Und jetzt ist es noch schwieriger geworden. D.h., wir sind etwas Neues, das dem Bild von Menschen entspricht, das Gott bei der Schöpfung hatte. Woran erkennt man diesen neuen Menschen? An den Werken der Liebe. Lieben setzt eine Beziehung voraus, bedeutet eine Öffnung für den anderen. Liebe ist eine freie Entscheidung für jemanden. Gott ist die Liebe und er hat sich für uns entschieden. Lieben heißt, gewissermaßen wie Gott zu sein. Deswegen bitten wir um seine Gnade, um seine Hilfe, um seinen Geist, um „Werke der Liebe“ zu vollbringen. (GC)
21. April - Sieg
Allmächtiger Gott, du hast uns in den österlichen Sakramenten das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben. Hilf uns, den Sieg des Auferstandenen zu verkünden, und lass die Fülle seiner Herrlichkeit an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.
„Hilf uns, deinen Sieg zu verkündigen.“ Brauchen wir Hilfe, um so etwas Großartiges zu verkünden? Ja, die Erfahrung sagt uns, dass wir manchmal schwach sind und uns vor unserem Glauben schämen. So waren auch die Jünger am Anfang, bis sie den Heiligen Geist empfangen haben. Die Apostelgeschichte erzählt uns dann, wie sie mutig aufgetreten sind und verkündet haben, dass Jesus auferstanden ist. Aber wir brauchen seine Hilfe, auch weil wir den Auferstandenen verkünden sollen und nicht nur von ihm erzählen. Es ist ein bisschen wie in diesen Tagen von Corona: Nachrichten hören wir viele, aber wenn die Bundeskanzlerin, Laschet oder Söder auftreten, hört die halbe Nation gespannt zu. Wir verkünden, dass Jesus den Tod besiegt hat: ein solcher Sieg stellt auch den – hoffentlich baldigen – Sieg über Corona in den Schatten… (GC)
20. Aprile – Kinder
Allmächtiger, ewiger Gott, wir dürfen dich Vater nennen, denn du hast uns an Kindes statt angenommen. Gib, dass wir mehr und mehr aus dem Geist der Kindschaft leben, damit wir die wahre Freiheit finden und das unvergängliche Erbe erlangen.
Gott hat sich für uns Menschen entschieden, er hat uns zu seinen Kindern gemacht. Er hätte uns wie alle anderen Tiere behandeln können. Stattdessen hat er uns zu seinen Kindern gemacht. Wir sind Kinder Gottes, nicht weil es uns zusteht, sondern weil Gott uns als seine Kinder angenommen hat und liebt. Wir beten heute darum, dass wir als Kinder Gottes leben können, d.h., dass wir so handeln, wie Gott es gefällt und Jesus es tun würde. Wofür? Damit wir zur vollen Freiheit gelangen und ihm für immer gehören können. (GC)
19. April – Wieder nichts gefangen
„Aber in dieser Nacht fingen sie nichts“. Immer wieder lesen wir solche Sätze im Evangelium, auch in den Osterberichten. Wie oft sind wir am Ende des Tages unzufrieden, weil wir den Eindruck haben, dass wir alles Mögliche gemacht haben, aber nicht das, was wir machen wollten. Aber, welchen Sinn haben unsere Tage? Wann sind unsere Tage fruchtbar? Wenn Jesus da ist, sind die Tage nützlich und bringen Frucht. So erleben es auch die Jünger: „Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.“
Wir wünschen uns, das ganze Leben zusammen mit Jesus zu leben. (RA)
18. April - Wache über uns
Gnädiger Gott, in deiner übergroßen Liebe schenkst du der Kirche neues Wachstum. Wache über das Volk, das du dir erwählt hast, bewahre alle Getauften in deiner Gnade und bekleide sie einst mit dem Gewand der Unsterblichkeit.
Wache über uns! Ein wunderschönes Bild für Gott: der Wächter. Alle schlafen, aber einer wacht für die anderen, damit sie in Ruhe und Frieden schlafen können. Ein Kind schläft ruhig ein, wenn die Mutter oder der Vater neben ihm wacht. Es ist ein Bild, das Vertrauen voraussetzt, denn man muss dem Wächter vertrauen können. Und es ist ein Bild, das Liebe, Zuneigung und Zuwendung ausstrahlt. Der Wächter auf den Mauern der mittelalterlichen Stadt (wie der Polizeibeamte auf unseren Straßen heute) ist bereit, nicht nur auf den Schlaf zu verzichten, sondern auch sein Leben für seine Mitbürger einzusetzen, damit sie in Frieden leben können. Wache über uns, Herr! Lass nicht zu, dass wir uns von dir trennen, bewahre uns in deiner Gnade und Liebe, heute, jeden Tag unseres Lebens und in der Stunde unseres Todes. (GC)
17. April - Versöhnung
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Bund der Versöhnung mit der Menschheit geschlossen und ihr die österlichen Geheimnisse geschenkt. Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten nicht nur im Bekenntnis feiern, sondern sie auch durch unser Leben bezeugen.
Jesus hat immer wieder von Versöhnung gesprochen, und Gott selbst als einen barmherzigen Vater dargestellt. Es gibt kein größeres Zeichen des Wirken Gottes im Leben eines Menschen, als seine Bereitschaft, sich zu versöhnen: die eigene Schuld zu bekennen, um Vergebung zu bitten und selbst Versöhnung zu schenken und anderen zu vergeben. Bitten wir heute um die Bereitschaft, von ganzem Herzen denen zu vergeben, die uns schuldig geworden sind. (GC)
16. April – Einheit
Gott und Vater, du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines Namens geeint. Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe wieder geboren sind, eins werden im Glauben und in den Werken der Liebe.
Die Liturgie lässt uns heute um Einheit bitten, darum, dass alle Christen eins werden im Glauben und in den Werken der Liebe. Dieses Gebet lässt deutlich werden, was das Wichtigste ist: Glaube und Liebe. Sie entstehen aus dem Tiefsten unseres Herzen. Wir bitten heute aber nicht um Stärkung, sondern um Einheit im Glauben und in der Liebe. Seit der Taufe sind wir ganz tief mit Jesus verbunden und deswegen können Glaube und Liebe nur aus unserer Beziehung zu ihm entstehen. Deswegen bitten wir heute um Einheit: damit Jesus durch unsere Verbundenheit mit allen Schwestern und Brüdern in der Kirche sichtbar werde. Dass wir uns gemeinsam zu ihm bekennen und seine Liebe für jeden Menschen leben. (GC)
15. April - Freude
Gnädiger Gott, du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi. Führe uns durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen Freude im Himmel.
Das heutige Tagesgebet lässt uns um Freude bitten. Was ist die Freude? Die Freude entsteht aus einer Überraschung, aus etwas Unerwartetem. Ob es ein unangekündigter Besuch ist, oder die lang geplante und vorbereitete Geburtstagsfeier: Wir freuen uns über etwas, was vorher nicht da war und nun da ist. Dazu gehören ein überrascht-werden und auch die Erfüllung eines Herzenswunsches. Die Freude kann aber auch entstehen, wenn man sich an etwas erinnert, was man eigentlich vergessen oder aus den Augen verloren hatte: wie wenn man in einer Schublade einen alten Brief oder ein Foto wiederfindet, und dann sind die schönen Erinnerungen wieder da. Das Gebet schenkt uns auch Freude. Denn wenn wir beten, machen wir uns wieder klar: Ich bin Gottes geliebtes Kind, Jesus ist da, ich bin nicht allein, und ich darf danken für dies und jenes, was er mir heute geschenkt hat. Dann weitet sich das Herz und füllt sich mit Freude. Das wünsche ich Dir beim heutigen Gebet. (GC)
14. April – Vollkommene Freiheit
Allmächtiger Gott, du hast dein Volkdurch die österlichen Geheimnisse befreit und gestärkt. Bleibe bei uns mit deiner Gnade und führe uns zur vollkommenen Freiheit, damit der Osterjubel, der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet.
Das heutige Tagesgebet lässt und um vollkommene Freiheit bitten. Welche Freiheit kann uns Gott schenken? Gott hat den Menschen frei erschaffen. Jeder Mensch ist frei, aber nicht vollkommen. Nur Christus macht uns vollkommen frei. Wenn wir Christus folgen, wie die Jünger ihm gefolgt sind, wenn wir bereit sind, mit ihm zu gehen und bei ihm zu bleiben. (GC)
13. April – Stellvertretung
Die Ostergottesdienste waren ein einmaliges Erlebnis, von dem man sich wünscht, dass es einmalig bleibt. Aber auch in dieser Notlage können wir etwas neu entdecken, das wir sonst im gewohnten Alltag schnell vergessen. Wenn wir uns versammeln, um Liturgie zu feiern, versammelt sich die gesamte Kirche. Wer die Liturgie feiert, feiert für alle, leiht seine Stimme der Kirche. Jede noch so kleine Gemeinde (und die feiernden Gemeinden könnten in diesen Tagen nicht kleiner sein!) „repräsentiert“ die ganze Kirche, vertritt sie also und macht sie gegenwärtig. Ob der Papst in Rom, der Kardinal im Dom, der alte Priester in der leeren Pfarrkirche, die Gemeinschaft im Kloster, die Familie oder der einzelne Gläubige zu Hause beim Beten. Mit ihm, mit ihnen, beten alle, die zur Kirche gehören. Meine Stimme vertritt alle. Denk daran, wenn du betest: Du bist nicht allein, und du betest auch nicht nur für dich allein, sondern für die ganze Welt. (GC)
12. April – Begegnungen
Das Christentum ist Begegnung. Begegnung mit Jesus Christus. Begegnung mit dem Auferstandenen. Ob in den Sakramenten, in der Liturgie oder im persönlichen Gebet; ob im Nächsten, in dem Armen und Hilflosen oder in den vertrauten Menschen, wie die Freunde und unsere Familie: Es geht immer um Ihn, um Jesus, der uns begegnen will. So ist die ganze Bibel eine Erzählung der unzähligen Begegnungen Gottes mit Menschen. Wie begegnet Jesus dir heute? Bitten wir um ein einfaches Herz, um Jesus erkennen zu können. (GC)
11. April – Grabesruhe
Es ist eine heilige Stille, die diesen Tag erfüllt. Jesus liegt im Grab. Alles schweigt und staunt vor diesem großen Geheimnis. Der Schöpfer des Lebens, der Sohn des lebendigen Gottes liegt tot in einem Grab. Er hätte alles schneller „erledigen“ können, aber er hat uns auch diesen Tag der Grabesruhe geschenkt, damit wir mit ihm verstummen, bevor wir in Osterjubel ausbrechen können. Suchen wir heute bewusst das stille Gebet. (GC)
10. April – In diesem Zeichen…
„In diesem Zeichen wirst du siegen“ – so soll Kaiser Konstantin der Legende nach vor der entscheidenden Schlacht an der Milvischen Brücke in einer Vision gehört haben. Im Zeichen des Kreuzes soll er dann gekämpft und den Sieg errungen haben. In diesem Zeichen eröffnen wir jeden Gottesdienst und jedes Gebet. Das Kreuz soll uns an den Herrn und an seinen Sieg über den Tod erinnern. Denn durch das Kreuz, durch sein Leiden für uns, durch seinen Tod hat Christus die Welt erlöst, gerettet. Warum müssen wir leiden? Es ist eine große Frage, die unlösbar bleibt. Ich frage mich lieber: Wozu ist mein Leiden gut? Die Antwort führt mich direkt zu Jesus und zu seinem Kreuz: Unser Leid wird fruchtbar für mich und für die Welt, wenn ich es hingebe, wenn ich es für mein Heil und das Heil der Menschen, die ich liebe, hingebe. Es ist ganz einfach: Wenn dir etwas schwerfällt, wenn du traurig bist, wenn du unter etwas leidest, ärgere dich nicht deswegen. Sag zu Jesus, ich opfere es dir für meine Eltern, für einen Freund, für… Denke nächstes Mal daran, wenn du das Kreuzzeichen machst: nicht nur in der Freude, sondern gerade im Leiden sind wir mit Jesus verbunden. (GC)
09. April – Das Zeichen aller Zeichen
Die Eucharistie, die Heilige Kommunion, sprengt alle Erklärungsversuche, denn hinter diesem Stück Brot steht Jesus Christus, sie ist Jesus selbst. Eigentlich reicht ein Name, um die Eucharistie zu erklären: Jesus Christus. Aber kann man Jesus Christus „erklären“? Natürlich nicht: Er ist und bleibt Geheimnis, ein ganz gewaltiges Geheimnis. Es ist ein Geheimnis, an dem wir teilhaben, denn wir können die Heilige Kommunion empfangen. Wenn du jemanden wirklich kennen lernen willst, teilst du dein Leben mit ihm, und du lässt dir von ihm erzählen und ihr unternehmt auch etwas gemeinsam. Nur so kann eine Beziehung und vielleicht auch eine Freundschaft wachsen. Das Beten mit Jesus in der Heiligen Kommunion ist Anbetung, Dank, Bitte, und daraus entstehen Liebe, Hingabe, Opferbereitschaft. Die Eucharistie ist die größte Gebetsschule, weil der Meister dabei Jesus selbst ist. Suchen wir heute, am Gründonnerstag, Jesus im Sakrament der Eucharistie auf. Er ist da, in jeder Kirche, und wartet auf dich. Bitte ihn: „Erfülle mein Herz, meine Gedanken, mein Leben; bestimme mein Tun; lenke mich; schütze und begleite alle meine Lieben, und hilf mir, mit dir zu beten: dein Wille geschehe.“ (GC)
08. April – Verleugnung
Etwas oder jemanden zu verleugnen ist einfacher, als ihn zu verraten. Es reicht ein kleines „Nein, ich nicht!“, ein unauffälliges Mitlachen oder Nicken und schon hat man sich selbst und die eigenen Überzeugungen verleugnet. Petrus verleugnet Jesus drei Mal, und das Wort von Jesus erfüllt sich: „Ehe der Hahn kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen.“ Als Petrus merkt, was er gerade sagt und tut, ist es zu spät. Er kann nicht mehr nach dem Schwert greifen und den Herrn verteidigen, er hat alles zerstört. So muss er gedacht haben und beginnt zu weinen. So musste man menschlich denken. Aber Christus denkt nicht menschlich. Jesus wird Petrus suchen und ihn nochmals fragen: Liebst du mich? Jesus vergibt ihm, und er richtet Petrus wieder auf. Eben dies tut Christus mit uns; er baut uns wieder auf. Wir brauchen nur den Mut, unseren Blick auf Christus zu richten und mit den Augen voller Tränen ihm zu antworten: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe.“
07. April – Verräter!
Es ist ein schlimmes Wort. Wenn Kinder einen Mitschüler so beschimpfen, ist die Wut groß. Judas hat Jesus verraten. Nicht irgendjemand, einer der Zwölf, einer von denen, die alle Wunder gesehen haben, die ihn so gut kannten, wie sonst keiner. Einer von ihnen verrät Jesus. Jesus gibt auch dem Verräter eine letzte Chance: Er nennt Judas nie Verräter. Er bleibt für ihn immer der Freund: „Freund, mit einem Kuss verrätst du mich?“ Jesus bricht nie die Beziehung zu uns Menschen ab. Auch wenn wir untreu werden, bleibt er uns doch treu. Diese Treue ist eine tiefe Dimension seiner Liebe. Judas bereut seine Tat, aber er nimmt sich trotzdem das Leben, weil er nicht den Mut hat, zu Jesus zurückzukehren. Wir brauchen keine Angst haben, zu Jesus zurückzukehren. Um beten zu können, müssen wir nicht heilig sein. Das Gebet macht uns heilig, führt uns zu Jesus, bereitet uns auf den Empfang seiner Vergebung, auch zur Beichte vor, in der wir die erlösenden Worte hören: „Ich spreche dich los von deinen Sünden“. (GC)
06. April - Gesalbte des Herrn
Heute werden vielerorts die heiligen Öle geweiht. Seit alten Zeiten ist der Gesalbte der Auserwählte. Er erhält eine besondere Würde, wie beispielsweise die Könige. Aber sind nicht alle Menschen gleich? Warum reden wir dann noch von Auserwählung und besonderer Würde? Ja, alle Menschen sind gleich. Sie besitzen alle eine menschliche Würde, die keinem abgesprochen werden kann, weil sie ihnen von Gott verliehen wurde. Die Würde, die uns durch die Salbung mit dem heiligen Öl (Chrisam) bei unserer Taufe verliehen wurde, kommt von Jesus Christus. Nicht weil wir aus uns etwas Besonderes sind, sondern weil wir durch ihn etwas Besonderes geworden sind. Diese Würde verpflichtet uns. Sie verpflichtet zum Dienst und zur Nächstenliebe, weil Jesus so lebte. Jesus hat für uns zum Vater gebetet, und er hat sich letztlich für uns hingegeben. So sind wir als seine Gesalbten gerufen, es so zu machen wie er: für die Menschen unserer Zeit zu beten und ihnen zu dienen und auch für sie ein Opfer zu bringen. Denken wir daran, wenn wir in den nächsten Tagen das Leiden des Herrn mitfeiern. (GC)
05. April - Teil eines Volkes
Gott hat die Israeliten auserwählt und sie zu seinem Volk gemacht. Er verheißt ihnen Einheit: Ich mache sie in meinem Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk. Er verheißt ihnen Reinheit: Ich mache sie rein. Dann werden sie mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. Er verheißt ihnen, in ihrer Mitte zu sein: …bei ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Bei seinem Einzug in Jerusalem begegnet Jesus Christus, der König, seinem Volk. Damit beginnt er, die alte Prophezeiung des Propheten Ezechiel zu verwirklichen. Durch sein Opfer am Kreuz vergibt er unsere Schuld, und so macht er uns rein. Aus diesem Opfer entsteht sein neues Volk, die Kirche. Bitten wir den Herrn darum, diese Heilige Woche trotz der Einschränkungen als Begegnung mit Jesus leben zu können, so dass wir besser begreifen können, wie groß das Geschenk ist, das er uns jedes Jahr an Ostern neu macht. (DM)
04. April – Die Zeit und das Gebet
Es ist eine verbreitete Redewendung: Sich für etwas Zeit nehmen, zum Beispiel für das Gebet. Was da gemeint ist, ist natürlich richtig. Aber wörtlich ist diese Ausdrucksweise eigentlich nicht ganz stimmig. Für das Gebet kann man sich ja keine Zeit „nehmen“, denn die Gebetszeit wird dir nicht „genommen“, sondern „geschenkt“. Die Mönche sind Lehrmeister beim Beten. Sie nehmen sich keine Zeit für das Gebet, sondern das Gebet bestimmt ihre Zeit. Immer wieder unterbrechen sie die Arbeit oder die Erholung, um sich zum Gebet zu versammeln. Auch das persönliche Gebet verrichten sie zu bestimmten Zeiten. Oft versuchen wir, in die richtige Stimmung zu kommen, um beten zu können. Eigentlich ist es umgekehrt: Die richtige Stimmung kommt aus dem Gebet. Also: Warte nicht, bis die richtige Stimmung kommt, sondern fang einfach an zu beten! Das wird dich und deine Stimmung verändern! (GC)
03. April - Fasten
Es ist FASTENzeit. Das Fasten ist auch eine Art Gebet. Der Verzicht auf Essen erinnert uns daran, dass Jesus gesagt hat: „Nicht nur vom Brot lebt der Mensch.“ Das Essen gibt uns Kraft, als Speise und auch als Gemeinschaftserlebnis. Allein essen ist immer traurig. Zusammen in der Familie oder mit Freunden ist es etwas Schönes. Kinder und Kranke brauchen überhaupt nicht zu fasten. Aber auch Kinder können auf etwas verzichten. Und sie können dieses Opfer bewusst für jemanden bringen, auch verbunden mit einem Gebet. Wenn du auf Süßigkeiten verzichtest, wetten, dass du immer wieder Lust darauf bekommst? Rufe dir dann nicht nur in Erinnerung: „Es ist Fastenzeit, ich darf nicht“, sondern „Lieber Jesus, ich habe gerade Lust auf Süßigkeiten, aber ich opfere dir diese Lust auf für alle Menschen, die krank sind und leiden“ oder „für alle, die jetzt nichts zu essen haben“ oder „für Oma Maria, dass sie wieder gesund wird“. Dann fällt auch das Fasten bestimmt leichter. (GC)
02. April – Glockengeläut
Gestern schrieb mir eine Person traurig, weil in ihrer Gemeinde die Kirche verschlossen und das Glockengeläut eingestellt wurde. Es ist schade, denn wir brauchen unsere Glocken. Sie rufen zum Gebet und zum Gottesdienst auf. Beides wurde in der Corona-Zeit nicht eingestellt. Wir Priester feiern weiter die Liturgie, auch die Heilige Messe, wenn auch hinter verschlossenen Türen. Und jeder Christ kann und soll weiter beten. Denn jeder Christ ist gerufen, Gott zu loben und zu danken, ihn zu bitten für sich und für andere. Die Glocken rufen nach wie vor dazu, ob im Kloster oder mitten in der Stadt: Lass alles liegen und suche Gott, suche die Gemeinschaft mit ihm und mit allen, die in Gemeinschaft mit ihm sich nun im Gebet versammeln. In der ganzen Welt zerstreut und doch alle gemeinsam. Wenn die Glocken um 12:00 Uhr läuten, unterbrechen wir unser Tun und schließen wir uns der großen Gebetsgemeinschaft der Christen an (auch live auf dieser Seite übertragen…). (GC)
01. April – Ein Zuhause haben
In diesen Tagen machen die Caritas und andere mit einem wachen Auge für die Menschen auf die Notlage der Obdachlosen aufmerksam. Der Kardinal von Köln hat jetzt sein Priesterseminar für sie geöffnet. Was heißt es, ein Zuhause zu haben? Es ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Zu Hause bin ich dort, wo jemand auf mich wartet. Jesus spricht in seinem berühmtesten Gleichnis von einem Vater, der auf seinen verlorenen Sohn wartet, um ihn in seinem Haus aufzunehmen.
Wer in einer Familie oder in einer Gemeinschaft lebt, weiß, wie schön es ist, erwartet zu werden. Und jeder weiß auch, wie weh es tut, wenn die anderen gar nicht merken, ob man da ist oder nicht.
Zu Hause sollten wir lernen und erleben können, dass wir nicht allein sind, dass Jesus unsere Mitte ist. Das meint vielerlei: Gemeinsam beten, offen für die anderen sein, verzeihen und um Verzeihung bitten, sich um die anderen sorgen. Und wer allein lebt? Keiner, der glaubt ist allein. Seine Familie ist die christliche Gemeinschaft. Wir alle brauchen nicht nur eine warme Suppe, sondern auch einen warmen Blick. Beten wir heute für unsere Familien und für die Menschen, die keine Familie haben, dass jedem ein liebender Blick geschenkt wird. (GC)
31. März – Das Fürbittgebet
Wenn Gott alles weiß und barmherzig ist, warum sollen wir für jemanden bestimmtes beten oder eine besondere Bitte aussprechen? Weil Gott Gemeinschaft ist, und weil wir an der Gemeinschaft der Heiligen teilhaben und selbst eine Gemeinschaft mit ihm und untereinander sind. Deshalb ist das Fürbittgebet die Macht der Machtlosen. Wie Abraham, Mose, Jesus, die durch ihr Gebet alles verändert haben. Das Gebet ist konkret, voll von Gesichtern und konkreten Namen: Jesus, Maria, die Lieblingsheiligen. Bei mir sind es Franziskus und Philipp Neri, Johannes Paul II. und Mutter Teresa. Und dann kommen die, für die ich beten möchte: meine Mitbrüder in der ganzen Welt, meine Eltern, meine Schwester und ihre Kinder, unser Kardinal, der Papst, die Menschen, die neben mir in der Kirche beten; diejenigen, die ich neulich getroffen oder gesprochen habe, die mir von ihren Freuden oder Sorgen erzählt haben; die Namen, die ihr mir mitgeteilt habt, und die vielen, von denen ich nicht weiß, wie es ihnen geht; die Bilder der Notleidenden aus der Berichterstattung. Ja, die Liste ist lang. Zum Schluss kommen die, die ich nicht vergessen wollte und doch vergessen habe. Aber zum Glück vergisst Gott keinen Namen! (GC)
30. März – Wir kennen nur Christus
Mich haben die Bilder von Papst Franziskus am Freitagabend allein auf dem Petersplatz tief bewegt. Was kann dieser Mann der Welt geben? Was kann er tun? Mir sind die Worte von Paulus in den Sinn gekommen: Auch Papst Franziskus kennt nur Christus, der am Kreuz gestorben ist (vgl. 1 Kor 2,2).
Nach dem Segen ging er langsam mit der Monstranz zurück in die Basilika. Er geht nicht mehr ganz sicher. Und so musste er die Monstranz mit dem eucharistischen Christus fast umarmen. Franziskus ist ein Vater, auf den man in dieser Stunde schauen kann, um von ihm zu lernen, dass Jesus Christus alles ist. Nicht nur in dieser Notsituation, sondern als Grundlage des ganzen Lebens.
Bitten wir heute besonders für uns und für alle Christen, dass wir lernen, wie der Papst ganz auf Jesus zu vertrauen und ihn ohne Scheu in der Welt zu bezeugen. (GC)
29. März - „O Maria, bitte für uns!“
Eine kleine Künstlerin aus Auweiler hat uns in diesen Tagen dieses Bild gemalt. Es zeigt die Gottesmutter Maria, durch die Gott der ganzen Welt seine Gnade schenken möchte. Maria hat sich im Jahr 1830 in dieser Haltung der französischen Ordensschwester Catherine Labouré gezeigt und sie um die Prägung dieses Bildes auf einer Medaille gebeten. Die Bitte „O Maria, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen“ ergänzt dieses Bild. Keine zwei Jahre später bricht in Paris die Cholera aus. Mehr als 20.000 Menschen sterben. Die Mitschwestern von Catherine beginnen, die Medaille zu verbreiten. Viele Menschen werden geheilt, erfahren Schutz oder bekehren sich. Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Das Volk von Paris nennt die Medaille «wundertätig». Neun Jahre später waren schon über zehn Millionen Medaillen im Umlauf.
Seit damals hat diese Medaille unzähligen Menschen in schweren Stunden Trost und Zuversicht gegeben. In dieser Zeit können wir bitten, besonders für die Kranken: "O Maria, bitte für uns!" (GdV)
28. März – Warum?
Der französische Schriftsteller Paul Claudel sagte einmal, dass sich kranke Menschen immer wieder diese Frage stellen: „Warum? Warum ich? Warum muss ich leiden?“ Und Claudel sagte: auf diese grausame Frage, die die älteste der Menschheit ist, kann nur Gott antworten. Aber Gott gab keine Erklärung mit vielen Worten, sondern er sandte jemand, der bei uns sein wollte, für uns gegenwärtig, nämlich seinen Sohn Jesus Christus. Und Claudel schloss mit diesem Gedanken: „Der Sohn Gottes ist nicht gekommen, um das Leid abzuschaffen, sondern um mit uns zu leiden.“
Wir können nicht mit einer fertigen Antwort erklären, warum man leiden muss, auch nicht wir Christen. Aber wir wissen, dass Jesus für uns gelitten hat. Nur er kann eine Antwort auf das Leid der Menschen sein. Beten wir heute für alle Leidenden, dass sie ihr Herz für Jesus öffnen, der mit ihnen leidet und sie vom Leid erlöst. (GC)
27. März – Woody Allen und die Unsterblichkeit
Ich möchte nicht durch meine Arbeit unsterblich werden. Ich möchte lieber dadurch unterblich werden, dass ich nicht sterbe. Ich möchte auch nicht in den Herzen meiner Landsleute weiterleben. Ich möchte lieber in meinem Apartment in New York weiterleben (so der Regisseur Woody Allen in einem Interview).
Wir sind täglich mit dem Thema Tod konfrontiert. Das macht manchmal auch Angst, denn wir denken auch an Menschen, die uns lieb sind. Es wird alles getan, um das tödliche Virus einzudämmen - und es ist gut so! Wir wollen leben und wollen, dass die Menschen, die wir lieben, leben. Die christliche Vorstellung der Auferstehung ist sehr real. Jesus hat nach seiner Auferstehung mit den Jüngern gegessen, gesprochen, für sie gekocht. Wir sollen unser Leben lieben und darauf achten, denn es ist ein wertvolles Geschenk. Bitten wir heute Jesus für uns und für die Kranken: „Komm, Herr Jesus, rette uns von Sünde und Tod!“ (GC)
26. März - Vater Unser
Gestern lud Papst Franziskus alle Christen ein, unabhängig von ihrer Konfession, zur Mittagszeit das „Vater Unser“ zu beten. Am Ende passierte ihm dabei ein kleines „Missgeschick“. Während er das Vater Unser eigentlich auf Lateinisch betete, sprach er den letzten Satz plötzlich auf Italienisch. So etwas passiert nur jemandem, der in einer fremden Sprache betet und der sich dabei aber nicht auf die Worte, sondern auf ihre Bedeutung konzentriert. Ich kenne das aus eigener Erfahrung… Der Papst betete also wirklich und gerade deshalb wurde er „etwas unaufmerksam“.
Die bekannten Gebete wie das Vater Unser sind eine Hilfe, weil wir uns nicht auf die Worte konzentrieren müssen, sondern auf ihren Bedeutung achten können. Versuchen wir heute, das Vater Unser ganz aufmerksam zu beten. (GC)
25. März – Hoffnung
In der letzten Predigt von Oscar Romero (Erzbischof von San Salvador, gestorben 1980) ertönte ständig das Wort Hoffnung, in Verbindung mit dem Opfer Jesu. Er verwendete das Bild des Samens, der in die Erde fällt und reiche Frucht bringt. Jesus hat sich für uns am Kreuz geopfert. Ohne dieses Opfer und ohne den Tod Jesu gäbe für uns keine Hoffnung. Nur dadurch können wir die Auferstehung mit Jesus leben und den Menschen Hoffnung bringen.
Bitten wir um Hoffnung in diesem Moment der Prüfung für viele Menschen. (RA)
„Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen“ (Lk 9,2)
Nur die Gesundheit ist zu wenig. Jesus heilte die Kranken UND schenkte ihnen die Hoffnung, um weiter leben zu können. Das ist das Reich Gottes: Jesus ist da, Gott verwandelt dich, er befreit dich von dem Bösen und vom Tod, von der Angst vor dem Leiden und den Schwierigkeiten des Lebens, von der Angst vor der Krankheit.
„Hauptsache Gesundheit“ wünscht man sich gerne, aber gesund zu werden ohne Hoffnung, ist noch nicht, geheilt zu sein. Bitten wir um das Heil, das nur Jesus schenken kann, für uns und für jeden Menschen. (GC)
23. März - Für die Kranken beten
Heute beten wir ganz besonders für die Corona-Kranken und für alle, die sie selbstlo pflegen.
22. März – MIT Jesus beten
Jesus hat seine Jünger immer wieder einmal mitgenommen, wenn er sich zum Beten zurückgezogen hat. Einmal war es für sie so schön, dass sie nicht mehr aufhören wollten. Das war auf dem Berg Tabor. Da wollten sie am liebsten ein Zelt aufschlagen, um immer dort zu bleiben. Ein anderes Mal waren sie so müde und erschöpft, dass sie einschliefen. Das war im Garten Gethsemane, nach dem letzten Abendmahl. Die Jünger lernten beten, weil sie MIT Jesus beteten. Wenn wir beten lernen wollen, müssen auch wir mit Jesus beten. Aber wie?
Wir können mit den Gebeten anfangen, die Jesus selbst gebetet hat. Das wichtigste Gebet ist natürlich das „Vater unser“. Oder die Psalmen. Jeden Tag hat Jesus die Psalmen gebetet. Dann können wir uns bewusst machen, dass, wenn ich jetzt bete, Jesus bei mir ist! Vielleicht in einer Kirche oder vor einem schönen Jesus-Bild oder vor einem Kreuz.
Und schließlich lass dich ansprechen von den Worten, die du sprichst. Manchmal bleibt nur ein Wort oder ein Satz oder ein Bild hängen. Lass dir Zeit und denke darüber nach. Schreibe es auf. Wiederhole es. Auch nach dem Gebet! Lass es ein wenig in dir wirken. Ruf es dir in Erinnerung während des Tages.
„Jesus, lehre mir beten!“ Das soll heute unsere besondere Bitte sein.
P. Gianluca
21. März - Umkehren
Beten verändert uns: Vor Gott können wir nicht lügen. Wir können uns nicht verstecken. Und so wird uns wieder klar, woran wir zu arbeiten haben, was wir verändern müssen, an uns und nicht an den anderen! Das nennt man Umkehren, den falschen Weg verlassen und den richtigen Weg einschlagen. Den Weg, der uns zu Gott führt.
Jesus sagte mal den Menschen, die ihm folgten: „Wenn du auf dem Weg zum Tempel bist und es fällt dir ein, dass du etwas gegen deinen Nächsten hast, lass es mit dem Tempel sein. Geh zuerst zu deinem Bruder, versöhne dich und erst dann geh zum Tempel und bring dein Opfer dar.“
Diese Zeit ist eine besondere Zeit. Wir werden nachdenklich. Wir denken auch diejenigen, mit denen wir uns nicht verstehen oder mit denen wir sogar gestritten haben. Sind manche Schwierigkeiten wirklich so groß? Ist die Frage, wer Recht hat, wirklich so wichtig? Oder kann ich den ersten Schritt tun? Fehlt dir der Mut, es auszusprechen? Man kann auch schreiben und um Vergebung bitten und Vergebung anbieten.
Wir Priester haben unseren Dienst nicht eingestellt. Das Sakrament der Versöhnung, die Beichte, spenden wir weiterhin. Frage dich, ob es nicht der richtige Augenblick ist, um inne zu halten und Versöhnung zu suchen, mit Gott und mit Menschen.
P. Gianluca
20. März - Aufs Kreuz schauen
Heute ist Freitag. Und es ist Fastenzeit. Ohne Corona würden sich viele Christen in den Kirchen versammeln. Und sie würden den Kreuzweg gehen. Ja, nicht nur beten, sondern auch gehen. Das Kreuz vorne gut sichtbar und die Gläubigen betend und singend hinterher. So wie bei jeder Prozession und bei jedem Festgottesdienst: Das Kreuz geht vorne. Daran können wir uns gut orientieren.
Jesus sagt: „Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Es genügt nicht, dem Kreuz zu folgen. Jesus lädt uns ein, das Kreuz selbst zu tragen. Aber er sagt auch: „Kommt alle zu mir, die ihr schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Viele Menschen tragen in diesem Augenblick ein schweres Kreuz. Und viele tragen eine schwere Last für sich und für andere. Wie zum Beispiel Ärzte und Krankenpfleger. Beten wir heute besonders für all diese Menschen, dass sie in Jesus Ruhe finden.
P. Gianluca
19. März - Heiliger Josef, bitte für uns!
Heute ist der Festtag des Heiligen Josef. Er ist der Patron der gesamten katholischen Kirche, der Arbeiter und der Zimmermänner und vieler anderen Berufe. Er ist auch der Fürsprecher für einen guten Tod. In diesen Tagen hören wir ständig Nachrichten über Corona: Wie viele sind heute krank geworden, wie viele sind heute gestorben, in Deutschland und in der ganzen Welt. Denke daran, dass mit jeder Zahl ein Mensch gemeint ist. Ein Mensch mit einem Namen, mit einer Lebensgeschichte, mit einer Familie, die sich um ihn sorgt oder um ihn trauert. Denken wir gerade an diesem Tag an die, die heute sterben werden, besonders an die, die allein sind. Bitten wir den Heiligen Josef um einen guten Tod für sie.
Aber kann der Tod „gut“ sein? Ja, denn durch den Tod werden wir zu Jesus geführt, der die Auferstehung und das Leben ist. Für uns Christen ist der Tod gut, wenn wir nicht erst nach dem Tod, sondern schon vor dem Tod Jesus begegnen können; wenn wir seine Barmherzigkeit durch das Sakrament der Versöhnung empfangen und durch die Heilige Kommunion von Jesus selbst begleitet werden.
Und der Heilige Josef? Was ist seine Aufgabe dabei? Seine Berufung war es, Jesus und Maria zu schützen, ihnen zu ermöglichen, den Willen des Vaters zu tun. Und was ist der Wille des Vaters für mich und dich? Dass wir zu Gott finden, dass wir alle mit ihm leben, „im Himmel und auf Erden“.
Hl. Josef, bitte für die Kranken und für die Sterbenden!
Hl. Josef, bitte für uns!
P. Gianluca
18. März - Geistige Kommunion: Was ist das?
Die geistige Kommunion ist der tiefste Wunsch nach Gemeinschaft mit Jesus im Sakrament der Eucharistie (Hl. Kommunion), wenn man verhindert ist, die Hl. Kommunion zu empfangen, so wie in diesen Tagen wegen des Coronavirus.
Das geht, weil wir an Jesus glauben. Und weil wir daran glauben, dass er in der Heiligen Kommunion gegenwärtig ist. Und wenn wir uns ganz tief im Herzen wünschen, in Gemeinschaft mit ihm zu sein. Die geistige Kommunion kann überall gelebt werden: im Krankenbett, zu Hause, in der Kirche vor dem Tabernakel oder vor der Monstranz, in der wir Jesus in der Heiligen Kommunion anbeten.
Wenn man nicht in der Kirche ist, hilft es, in Gedanken eine Kirche aufzusuchen, die wir kennen. Beginne, als ob du Jesus einen Besuch in der Kirche abstatten würdest. Nähere dich ihm in Gedanken. Es ist keine „Phantasiereise“, denn Jesus ist wirklich dort im Tabernakel.
Und dann bete zu ihm, genauso, wie du dich sonst auf den Empfang der Kommunion vorbereitest und wie du sonst nach dem Empfang der Kommunion betest. Aber Hand auf Herz! Wenn wir bis jetzt die Heilige Kommunion empfangen haben, haben wir sie so bewusst empfangen?
Die Zeiten von Corona können auch etwas Gutes haben, wenn wir in dieser Zeit öfter erleben, wie schön es ist, mit Jesus verbunden zu sein.
P. Gianluca
17. März - Beten bewegt
Beten kann man überall und zu jeder Zeit. Aber es gibt Orte, an denen man besser betet. Es tut gut, sich zu bewegen, um diese Orte aufzusuchen: eine Kirche zum Beispiel. So wie Papst Franziskus, der zwei Kirchen besucht hat, die den Römern besonders wichtig sind (s. Video - hier auch mit dem Audio).
Beten „bewegt“ immer: Wenn wir für jemanden beten, heißt das auch, dass wir uns um diese Person kümmern wollen.
Unsere Kirchen sind offen, darin wartet Jesus auf uns. Gehen wir rein, suchen wir ihn auf, öffnen wir ihm unser Herz, um ihm alles anzuvertrauen. Manchmal sind auch dafür zu faul, aber, wenn wir unterwegs sind, dann ist schnell auch die Freude da.
Und wenn wir das Haus nicht verlassen können, schaffen wir Ordnung in dem Zimmer, in dem wir beten. Suchen wir ein schönes Jesusbild, vor dem wir beten können und schalten wir alles ab, was uns stören und ablenken kann. Erst dann bitten wir ihn, heute ganz besonders für uns selbst, dass unser Herz immer bereit sei, wenn Jesus zu uns will und uns ruft.
16. März - "Beten, das hilft immer"
Hilft wirklich, wenn ich bete?
Ja, das hilft zuerst mir, denn so verbinde ich mich mit Gott, der in diesem Augenblick voll Liebe auf mich schaut. Es ist beruhigend zu wissen, dass Gott mir nahe ist, so wie es beruhigend ist zu wissen, dass Mutter oder Vater zu Hause sind.
Beten hilft auch den Menschen, für die ich bete. Denn wir gehören zusammen, wir Kinder Gottes sind eine große Gemeinschaft. Und beten hilft, denn Gott erhört uns, liebt uns und hilft uns. Er löst nicht alle Probleme, aber er stärkt uns, damit wir sie bewältigen können und damit wir selbst unseren Nächsten lieben können, wir er uns liebt.
Es wird ab heute nicht einfach sein. Die Schulen und Kitas sind zu. Vieles muss nun umgestellt werden, an den Schulen, in den Betrieben und auch in den Krankenhäusern. Beten wir heute ganz besonders für die Eltern, für die Lehrer und die Ärzte und Krankenschwestern und -pfleger, die die Umstellung meistern müssen.
P. Gianluca